Gesprächstherapie nach C. Rogers
Eine Grundlage meiner therapeutischen Arbeit bildet die klientenzentrierte Gesprächstherapie, entwickelt von Carl Rogers. Die zentrale Annahme ist, dass jeder Mensch die Lösung für seine eigenen Probleme bereits in sich trägt sowie die Bestrebung nach Weiterentwicklung. Diese Weiterentwicklung, nach welcher laut Rogers jeder Mensch (unbewusst) strebt, nennt sich Aktualisierungstendenz. Laut dem Konzept der Gesprächstherapie entstehen psychische Störungen dann, wenn jemand Probleme hat, sich selbst zu akzeptieren und wertzuschätzen. Der Betroffene sieht sich also verzerrt und nicht so, wie er oder sie wirklich ist. Der Therapeut unterstützt diese sogenannte Aktualisierungstendenz, indem er immer wieder die Aussagen des Patienten in seinen eigenen Worten zusammenfasst. Durch die Reflexion des Therapeuten gelangt der Patient zu einem besseren Verständnis seiner inneren Welt und ermöglicht es ihm sich aus eigener Kraft innerhalb seines eigenen Wertekreises weiterzuentwickeln.
Die drei Säulen der Gesprächstherapie
1. bedingungslose Akzeptanz und Wertschätzung
Der Therapeut bringt seinem Klienten bedingungslose Akzeptanz und Wertschätzung entgegen. Dies ebnet den Weg dafür, dass der Patient alle seine Gefühle, sei es Wut, Angst oder andere unangenehme Emotionen offen darlegen und verbalisieren kann, ohne Angst vor Wertung. Der Patient darf sich ganz so geben und zeigen wie er ist. Dieses „Selbst so sein zu dürfen“ und auch der bedingungslose Annahme durch den Therapeuten , ermöglicht diesem mit der Zeit eine Selbstannahme und Selbstakzeptanz.
2. Empathie
Der Therapeut verfügt über ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. So ist es dem Therapeuten möglich die Welt durch die Augen des Patienten wahrzunehmen und nachzuempfinden was in diesem vorgeht. Der Therapeut versucht den Patienten dadurch wahrhaftig in seinem Fühlen und in seiner Haltung bezogen auf seine Bedürfnisse, Wünsche und Probleme zu verstehen. Dies spiegelt er seinem Patienten durch Verbalisierung dessen was wahrgenommen wurde wider. Durch diese wertfreie und nachfühlende Haltung des Therapeuten wird dem Patienten vollkommenes Verständnis entgegengebracht.
3. Kongruenz / Authentizität
Der Begriff Echtheit steht in der Gesprächspsychotherapie für die Transparenz des Therapeuten. Der Therapeut spiegelt dem Patienten zu jeder Zeit ehrlich wider, was er wahrnimmt. Die Beziehung zwischen dem Therapeuten und seinem Klient lebt durch ihre Echtheit, sprich der Therapeut verhält sich absolut authentisch und spiegelt dem Patienten seine wahren Empfindungen durch Mimik, Gestik und Verbalisierung des Wahrgenommenen.
Wichtige Aspekte der Gesprächstherapie
In der Gesprächstherapie haben Ratschläge und Bewertungen keinen Platz. Vertrauen ist von zentraler Bedeutung! Eine wichtige Voraussetzung für unsere Zusammenarbeit ist, dass die Chemie zwischen uns stimmt. Zahlreiche Studien belegen, wie entscheidend die Beziehung zwischen Klient und Therapeut für den Erfolg einer Psychotherapie ist. In der Gesprächstherapie arbeiten wir auf Augenhöhe.
Mit einem vertrauensvollen und wertschätzenden Gespräch in einem geschützten Rahmen unterstütze ich Sie durch aktives Zuhören, mit gezielten und dezenten Impulsen dabei, ein tieferes Verständnis für sich selbst zu entwickeln, so dass Zusammenhänge klarer werden und innere sowie äußere Türen sich öffnen können.

Kognitive und Klassische Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein psychotherapeutischer Ansatz, der sich darauf konzentriert, negative Denkmuster und Ver-haltensweisen zu identifizieren und zu verändern. Sie basiert auf der Idee, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen eng miteinander verbunden sind.
In der KVT lernen Klienten, wie ihre Gedanken oft irrational oder verzerrt sein können und wie diese Gedanken ihre Emotionen und ihr Verhalten beeinflussen. Das Ziel ist, diese Denkmuster und Bewertungen aufzuspüren und diese in hilfreiche und funktionale Gedanken umzustrukturieren. Oft denken wir schwarz/weiß , katastrophisierend, verurteilend, und haben Glaubensätze wie : Das muss ich aber können, sonst bin ich nichts wert. Oder : Ich sollte schlank, schön, sportlich sein, sonst bin ich nicht liebens-wert. Oder: Ich hab die Prüfung nicht mit 2 geschafft, also bin ich ein Ver-sager...Realistische und hilfreiche Gedanken hingegen wirken sich positiv auf unsere Gefühle und Handlungen aus und führen zu angemessenem und wünschenswertem Verhalten.
Diese Therapieform ist oft strukturiert und zielorientiert und hat sich als wirksam bei einer Vielzahl von psychischen Problemen erwiesen, darunter
Depressionen, Ängste, Phobien aber auch Suchterkrankungen.
Zur klassischen Verhaltenstherapie zählen unter Anderem das sogenannte Konfrontations- und Expositionsverfahren. Das heißt, man setzt sich real mit Situationen oder Objekten, die man aus Angst vermeidet, auseinander. Dabei steigert man den Angstreiz meist schrittweise, nach einer vorher gemeinsam erarbeiteten Angstskala.
Diese Verfahren ermöglichen Menschen mit Ängsten, Phobien und Zwangserkrankungen, die stufenweise gedankliche und auch reale Annäherung an die angstbesetzten Objekte oder Situationen.
So werden schrittweise individuelle Ziele erreicht.
Die Erfahrung, dass die Angst irgendwann nachlässt, wird verinnerlicht
und lässt sie immer weiter schrumpfen und der Angstkreislauf kann durchbrochen werden.

Schematherapie
Die Schematherapie nach Jeffrey Young ist eine Weiterentwicklung aus der kognitiven Verhaltenstherapie und ergänzt sie mit weiteren vor allem emotionsaktivierenden Verfahren.
Mit einem Schema ist ein typisches Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen gemeint, die das Verhalten steuern. Dieses Muster wird bereits in der Kindheit und Jugend gelernt. Die Schemata dienen dazu, die wichtigsten psychischen Bedürfnisse (Grundbedürfnisse) eines Menschen zu befriedigen, etwa das Bedürfnis nach sicherer Bindung, nach Autonomie und Kompetenz, nach Kontrolle, nach Spontanität und Spiel sowie das Bedürfnis, seine Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Wurden die Grundbedürfnisse in der Kindheit häufig nicht befriedigt oder nicht ausreichend, können ungünstige Schemata entstehen.
Dysfunktionale Schemata, die sich in ungünstigem Verhalten, wie Ver-meidung von Situationen, Suchtverhalten, distanziertem Verhalten, unterwürfigem oder dominantem Verhalten, kontrollierenden, eifersüch-tigem, anklammernden Verhalten, etc. zeigen, wirken sich langfristig negativ auf das Leben des Betroffenen und auf seine Beziehungen zu anderen Menschen aus, und werden deshalb auch als "Lebensfallen" bezeichnet. Diese Lösungsstrategien haben immer das Ziel unguten Gefühlen, die durch Nicht-Versorgung unserer Bedürfnisse entstehen, entgegenzuwirken.
In der Schematherapie ist es das Ziel, die ungünstigen Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Lauf der Lebensgeschichte entstanden sind, bewusst zu machen und so zu verändern, dass der Betroffene seine Gefühle und sein Verhalten besser regulieren und seine Bedürfnisse auf eine günstigere Weise befriedigen kann. Dadurch reduzieren sich langfristig auch die psychischen Belastungen und psychischen Symptome.
Die Schaffung einer sicheren therapeutischen Beziehung ist ein zentraler Punkt in der Therapie und es kommt eine sehr fürsorgliche Beziehungs-gestaltung zum Tragen.

Achtsamkeit und Entspannung
Viele Menschen erleben heutzutage körperliche und geistige Erschöpfung, sei es durch äußere Anforderungen oder innere Druckgefühle. Unser Körper ist der Resonanzraum, in dem wir unsere äußere und innere Welt mit allen Sinnen wahrnehmen.
Wenn wir uns von diesem Kontakt abgeschnitten haben, geschah dies oft aus guten Gründen. Menschen, die ihren Körper kaum spüren, haben oft in der Vergangenheit schwierige oder sogar traumatische Erfahrungen gemacht. Diese Verletzungen können sich sogar in psychosomatischen Be-schwerden äußern und verlangen danach wahrgenommen und anerkannt zu werden. Durch Achtsamkeitsübungen können Klienten lernen, sich selbst wieder besser wahrzunehmen und mit belastenden Gedanken und Emotionen konstruktiv umzugehen.
Der erste Schritt besteht darin, den Körper langsam wieder wahrzunehmen und ihn neu zu bewohnen. Atmung spielt in der Körpertherapie eine ent-scheidende Rolle. Menschen, die unter ständigem Stress stehen, neigen dazu, flach und unbewusst zu atmen. Tiefes und ruhiges Atmen ist eine der einfachsten und effektivsten Methoden, um sich zu regulieren und wieder in Kontakt mit sich selbst zu treten.
Achtsamkeit hilft uns, den Moment bewusst zu erleben, sich selbst besser wahrzunehmen ohne uns von Gedanken oder Bewertungen ablenken zu lassen. Methoden wie der Body Scan oder die progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen können dabei helfen, mehr Ruhe und Entspannung in den Alltag zu integrieren.
Diese Techniken werden auch bei Ängsten, Phobien und Panikattaken hilfreich eingesetzt. Ziel ist es, dass Klienten diese Techniken später selbstständig in ihrem Alltag anwenden können und somit wieder mehr Selbstwirksamkeit erfahren.

